7 Schritten zu mehr Durchblick in deinen Finanzen

 

Vermutlich bist du überfordert mit all den Dingen, um die du dich schon längst hättest kümmern sollen - du bist nicht sicher, ob du weitere Versicherungen abschließen sollst, wann du deine erste Steuererklärung abgeben sollst und ob du dich wirklich in jungen Jahren schon mit deiner Altersvorsorge beschäftigen sollst. Noch dazu bleibt am Ende des Monats sowieso fast kein Geld übrig, um es zu sparen oder in irgendwelche Versicherungen zu stecken. Und eigentlich willst du das Geld doch für den nächsten Urlaub ausgeben…

 

Keine Sorge, wenn du dich tief in deinem Finanzdschungel verlaufen hast, ich begleite dich Schritt für Schritt nach draußen.

Schritt 1: Mache eine Bestandsaufnahme

Zunächst solltest du dir einen Überblick machen, wo du eigentlich stehst. Wie viel Geld hast du auf dem Girokonto? Und welche Konten hast du noch? Gibt es ein Tagesgeldkonto? Vielleicht noch ein altes Sparbuch oder Sparkonto? Haben deine Eltern oder Großeltern etwas für dich angelegt?

 

Liste alles mit dem aktuellen Kontostand auf.

 

Ebenso gehst du mit deinen Versicherungen vor: schreibe dir eine Liste welche Versicherungen du bei welcher Gesellschaft hast. Schreibe auch gleich dazu was sie dich kostet und ob sie monatlich, quartalsweise oder jährlich abgebucht wird.

Schritt 2: Bekomme ein Gefühl für deine monatlichen Ein-und Ausgaben

Nimm dir die Kontoauszüge des letzten Monats vor und schau dir alle Posten einmal genauer an. Schreibe alle Zahlen in drei Tabellen:

 

  • In eine Tabelle kommen alle Einnahmen untereinander (Gehalt, Kindergeld, Unterhalt…)
  • In einer zweiten Tabelle erfasst du alle Fixkosten, also Kosten die regelmäßig (meist als Dauerauftrag) abgebucht werden, wie Miete, Kredite, Stromkosten, Internetgebühren, Versicherungen, Abos…
  • Und in einer dritten Tabelle erfasst du alle übrigen Kosten. Diese variieren jeden Monat und werden deshalb als variable Kosten bezeichnet. Wenn du magst kannst du die Kosten auch gleich in Kategorien erfassen wie Lebensmittel, Kleidung, Transport, Freizeit etc.

Schaue die jetzt deine monatlichen durchschnittlichen Einnahmen und Ausgaben an:

 

Einnahmen

  €

- Fixkosten

  €

= Monatliches Budget für variable Ausgaben

  €

- Tatsächliche Variable Ausgaben

  €

Sparquote

  €

 

 

Jetzt hast du einen guten Überblick, wie du mit deinem verfügbaren Geld haushaltest. Bleibt am Ende etwas über, das du sparen kannst? Super! Falls das nicht so ist, hast du jetzt eine Motivation endlich etwas an deiner finanziellen Situation zu ändern.

 

Vielleicht sagst du mir jetzt, dass der letzte Monat kein typischer Monat war, weil es hohe Urlaubsausgaben gab oder du viele Weihnachtsgeschenke gekauft hast, oder oder oder.

 

Mache die Übung noch mindestens die nächsten 3 Monate. Nutze auch gern ein Haushaltsbuch oder eine App.

Schritt 3: Identifiziere Sparpotenziale

Vermutlich sind dir bereits beim Aufschreiben der Zahlen einige Dinge aufgefallen. Schaue nochmal neugierig auf deine Zahlen und überlege dir, welche Ausgabe du im nächsten Monat streichen kannst. Hier ein paar Anregungen:

 

  • Gibt es ein Abo, das du die letzten beiden Monate nicht genutzt hast und du kündigen kannst? Netflix, Audible, Spotify und Co? Bist du in einem Fitnessstudio Mitglied, in dem du schonlänger nicht mehr warst? Oder hast du eine Voll-Version einer App gekauft, die du schon gar nicht mehr nutzt? Kündige diese Sachen!
  • Hast du schonmal deinen Stromanbieter oder Internetanbieter gewechselst? Falls nicht, dann wird es Zeit dafür.
  • Sind deine Kosten für Essen to go und Restaurantbesuche oder Lieferdienste sehr hoch? Koch doch in der nächsten Woche mal selbst oder bereite dir Essen für Arbeit oder Studium vor. Mache dir am besten einen Essensplan und eine Einkaufsliste, so kaufst du nur die notwendigen Produkte ein.
  • Beobachte dein Einkaufverhalten. Kaufst du nur Markenprodukte? Teste doch mal die vergleichbaren No-name im Supermarkt. Wenn du immer viel mehr kaufst als du eigenlich vor hattest, dann nutze eine Einkaufslistenapp und kaufe wirklich nur das, was drauf steht.

Schritt 4: Automatisiere dein Sparen

Überlege dir an dieser Stelle, wofür du eigentlich sparst.

 

 Spare nicht, was am Ende des Monats übrig ist, sondern spare gleich zu Beginn des Monats. Überweise dir dazu deine Sparquote gleich am Anfang des Monats auf ein Tagesgeldkonto. Jetzt hast du die Grundlagen erstmal im Griff und kannst dich den größeren Themen widmen.

Schritt 5: Steuererklärung

Du bist verpflichtet eine abzugeben, falls du im letzten Jahr Entgeltersatzleistungen wie Elterngeld, Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld bekommen hast. Ebenso wenn du verheiratet bist und ihr euch für die Steuerklassenkombination III/V entschieden habt. Für die meisten anderen ist die Steuererklärung freiwillig. Und gerade für diese Personen lohnt es sich besonders eine Steuererklärung abzugeben, denn gerade dann bekommst du oft Geld erstattet. Recherchiere also einmal kurz, bis wann du deine Steuererklärung abgeben musst.

  •  Wenn du verpflichtet bist, bis zum 31.07. des nächsten Jahres.
  • Wenn du freiwillig abgibst, kannst du Steuererklärungen für die letzten 4 Jahre einreichen.

 Reserviere dir jetzt Zeit im Kalender dich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier hast du einen Link, der dich gut durch den Prozess leitet.

Schritt 6: Absicherung sicherstellen

Jetzt geht es an deine Versicherungen, einen Überblick hast du ja schon. Ich schreibe dir noch einen Blogartikel, welche Versicherungen aus meiner Sicht nötig sind, und welche nicht.


Außerdem möchte ich dir an dieser Stelle raten, einen Notgroschen aufzubauen, also einen Topf an Geld, den du nur in Notfällen nutzt (z.B. Auto ist kaputt) . Das wird dir ein Gefühl der Sicherheit geben. Ich empfehle dir eine höhe von 3 Nettomonatsgehältern als Richtgröße. Natürlich geht es hier um dein individuelles Sicherheitsgefühl.

Schritt 7: Investiere

Wenn du möchtest, dass dein Geld für dich arbeitet und du dich über die 0,01% Zinsen auf deinem Tagesgeldkonto ärgerst, dann bist du jetzt bereit dich damit zu beschäftigen, wie du dein Geld vermehren kannst. Ich empfehle dir eine breitgestreute Investition am Aktienmarkt, z. B. über ETFs (Exchange Traded Funds).

Und hiermit hast du dir einen ersten Durchblick durch deinen Finanzdschungel erarbeitet. Wenn du inhaltlich etwas tiefer in die einzelnen Schritte springen möchtest und ich dich Schritt-für-Schritt begleiten darf, dann schau in mein Buch "Raus aus dem Finanzdschungel".

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